Nach Lancang wurde jedes Tal spannender. Die Berge wuchsen höher gegen den Himmel, die Täler wurden wilder, die Bäche rauschten lauter. Die Pässe wurden dementsprechend höher und die Vegetation wechselte jeden Tag. Bei Shuangjian überquerten wir den nördlichen Wendekreis und tags darauf, wie wir vom nächsten Pass über die Umgebung blickten waren wir fast schlagartig in einem ganz anderen Klima. Eine aride an die Toskana teils ans Tessin erinnernde Landschaft breitete sich aus. Es gab Blumen und immer häufiger Bäume uns Gräser die uns vertraut waren. Erste Nadelbäume und plötzlich der Kuckuck! Mauersegler belebten schon davor den Himmel der Ortschaften nun gesellten sich auch andere Singvögel dazu. In einem dieser Täler begegneten wir einem alten Bekannten – dem Lancang Jiang (in Südostasien Mekong genannt) und wir überquerten ihn noch einmal, diesmal Richtung Osten.
In eher längeren Etappen fuhren wir nun weiter, motiviert von der Freude an der Natur und der Vorfreude auf die grossen Berge. Unsere Etappenorte waren das Landstädtchen Shangyun, die Städte Shuangjian, Lincang, Yinxia, das friedliche Städtchen Gonglang und die historische Königsstadt Weishan, in einem von Bergen gesäumten fruchtbaren Hochtal. Einen Tag später erreichten wir Dali – in unseren Gedanken ein Meilenstein. In der Planung vor einem Jahr, als auf der riesigen Landkarte ein Ort wie der andere aussah, hatten wir Dali als Ausgangspunkt unserer Route auf das tibetische Plateau gewählt. Und nun sind wir da.
Es war auch Zeit für eine Pause und das herrliche Klima auf 2000müM war genau das Richtige.