Pascale & Michel's Veloreise

Route 52 – himmlisch für Radfahrer

 

Wir hatten uns zum Glück entschlossen, das Angebot von Basil anzunehmen, uns mit allem Gepäck von Wanganui durch die Manawatu Schlucht auf die andere Seite der Ruahinis/Tararuas zu fahren. So kamen wir in den Genuss der Route 52. Eine Strasse durch den Südosten der Nordinsel, (Waipukurau – Masterton) auf der wir ca 5 Autos pro Richtung pro Tag sahen. Ein Paradis für Velofahrer, das viel zu wenig rumgesprochen wird. Hier ist Neuseeland noch so, wie wir es einmal überall war. Leer, ruhig, hügeliges Farmland mit einem Pub alle 100km und einem General store, wo Büchsen mit Spaghetti und baked beans fast das gesamt Angebot ausmachten. Die Menschen so warm wie die Sonne, man redet einfach mit jedem, dem man begegnet. Hier scheint die Welt noch in Ordnung, die Dinge kosten, was sie Wert sind, nicht jeder Farmer setzt die Optimierung über das Wohl des Landes und der Umwelt.

Wir kehrten mit einer Neuseeländischen Radlerin im Pub von Wimbledon ein – da erfuhren wir, wo es Wasser gibt, dass wir doch während der Ferien einfach in Schulen campen sollen und spürten ein kleineres Erdbeben. Mutig planten wir unsere nächste Nacht in der Schule, trauten dann aber nicht ganz und fragten im Haus neben an. Nein, das geht nicht, die Schule ist in einem «Trust» und nicht mal die Anwohner dürfen das Gelände nutzen. Wir wurden ein Haus weiter verwiesen. Da trafen wir Brian. Er macht sofort klar, dass wir weder in der Schule noch auf seinem Grund Zelten würden. Aber wir wurden eingeladen in der Cottage neben dem Hause zu übernachten. Und er fügte an: «…und Nachtessen ist um 5.30h, wir machen eine kleine Party, ich habe nämlich Geburtstag» Wir waren sprachlos und verbrachten danach einen der schönsten Abenden im Kreise dieser freundlichen interessierten Familie, wie wenn es das natürlichste der Welt wär. Wir hatten das Glück einen der liebenswertesten Menschen auf Erden kennengelernt zu haben.

Es war einfach herrlich durch die diese kurvigen Talschaften zu segeln bei angenehmem Wetter und Wind. Gute 150km dauert das Vergnügen bis Masterton, von wo eine ähnliche Weiterfahrt bis Martinborough möglich ist. Eine Ortschaft weiter – Featherston – ist Ausgangsort für eine bekanntere sehr empfehlenswerte Velostrecke, die über das Trasse einer stillgelegten Eisenbahn über die Hügelkette in das Hutt Tal führt, wo man sich bereits vor den Toren der Hauptstadt Wellington wiederfindet. Wellington ist berühmt berüchtigt für seinen Wind. Und da dem Wind unser grösster Respekt gebürt, mehr als dem Regen, den Hügeln, den Kilometern oder dem Gewicht, studierten wir die Wetterberichte entsprechend. Und es wurden wieder einmal Wind bis 76km/h mit extremen Böen erwartet, was uns in Featherston einen Tag warten liess – zu recht, wenn wir den Bäumen zusahen wie die sich bogen.

Mit Wellington haben wir dann auch das Südziel der Nordinsel erreicht und ein neues Kapitel – Südinsel erwartet uns.