Voller Vorfreude auf die Weiterreise machten wir uns aus Luang Prabang auf. Etwa 8km nördlich erreichten wir den Bootsanleger, wo wir auch tatsächlich ein Ticket für uns und die Velos ergattern konnten. Einige der typischen langen, bunten Holzboote waren festgebunden. Wegen des tiefen Wasserstandes des Mekong mussten wir weit absteigen und gelangten über ein Holzbrett auf ein Floss, von wo aus das Boot beladen werden konnte. Die Velos wurden auf dem und festgebunden und alle Taschen wurden zu den grossen Gepäckmengen von den Mitreisenden verstaut. So tuckerten wir auf eingebauten Autositze recht gemütlich während 9 Stunden den Mekong aufwärts. Eine schöne Fahrt durch die Karstlandschaft und immer wieder stoppten wir bei kleinen Dörfern, um Menschen und Waren ab- oder aufzuladen. Diese Dörfer sind extrem abgelegen und wir können uns kaum vorstellen, wie die Menschen da leben.
Heiss war es auch hier trotz des Fahrtwindes.
Der Aufenthalt in Pak Beng, wo uns das Boot abgeladen hatte, war nicht gerade berauschend. Das ist ein richtiges Touristen-Party Dorf geworden, da es trendig ist für Reisende, von Thailand her auf dem Mekong in 2 Tagen nach Luang Prabang zu fahren, für eine Stipvisite nach Laos.
Endlich wieder auf dem Velo lagen 3 herrliche Tage vor uns. Wir machten uns jeweils früh auf den Weg, so gegen 6-7h und erlebten dadurch das Erwachen der Dörfer, der Tage. Wir folgten dem Fluss Beng nach Norden, der ein weites Tal geformt hatte. Bisher waren wir in Laos durch steile enge Täler gereist. Diese Weite mit mehr Luft und Sicht schätzten wir sehr. Auch bietet es sich an für Landwirtschaft und entsprechend fanden wir riesige Bananenplantagen, Maisanbaugebiete und Kautschukwälder. Die zahlreichen Dörfer machten einen freundlichen Eindruck. Der grosse Batzen wird zwar wahrscheinlich nach China fliessen, wo die Plantagenbesitzer herkommen. Am zweiten und dritten Tag gab es abendliche Gewitter mit heftigen Regen, was uns kühlere Temperaturen, und klare Sicht schenkte, also mehr Gründe, dass wir diese Tage einfach geniessen konnten. Wir übernachteten in Muang Houn und nochmals in Oudomxai. Diesmal verliessen wir Oudomxai nach Nordwesten wiederum durch super schöne Landschaften geprägt von den angebauten Kautschukwäldern.
Schon waren wir in Na Teuy, an der Abzweigung zur chinesischen Grenze. Wir beschlossen die 20km noch zu radeln und im Ort direkt vor der Grenze zu übernachten, da es nochmals 200m höher gelegen und somit hoffentlich etwas kühler wäre. Ban Boten stellte sich aber als unsympathisches kaltes Grenzdorf dar mit 3 Hotelkästen inkl. Casion und Hahnenkampfarena als Spielwiesen der Chinesen sowie Warenumschlagsplätzen. Hoffend, dass es sich bessern könnte, fuhren wir etwas weiter und standen bereits vor der Grenze. Kurz entschlossen wagten wir uns in unser nächstes Grenzabenteuer, so verschwitzt und staubig wie wir waren. Tja, es war ganz unspektakulär, sachlich, einfach. Im laotischen Büro erhielten wir den Ausreisestempel (die anderen anstehenden hatten alle etwas gezahlt, von uns wurde nichts verlangt??) – 500m weiter spazierten wir in die chinesische Halle der «Immigrations Inspektion» und erhielten den Einreisestempel; die Beamten zeigten sich begeistert von unserer Reise – «Ni hao» China!