Während der ersten 4 Tage in Hanoi liessen wir uns von dem quirligen Treiben in der Altstadt in Bann ziehen. Wir zogen durch die engen Strassen, durch welche ein nicht abreissender Strom von Motorräder mit einigen Autos und Lastwagen fliesst. Rasch lernt man, dass sich die Strassen einfach überqueren lassen: einfach langsam von einer auf die andere Seite gehen, die Fahrzeuge fliessen um einen herum. Anfangs sehen alle Strassen gleich aus mit beidseits dicht gedrängten Häuserreihen. Im Erdgeschoss sind jeweils zur Strasse offene Geschäfte. Trottoirs gibt es auch, nur keinen Platz für Fussgänger. Sie werden gebraucht um die Waren anzubieten, zum Sitzen und Tee trinken oder etwas Essen, als Abstellplatz für die Motorräder, zum Reparieren… Es herrscht also reges Treiben, viel Lärm und viel Rauch. Die Händler versuchen einen aber nicht ständig in ein Geschäft zu ziehen, man wird überhaupt nicht sonderlich beachtet ausser von denjenigen, die spezielle Waren für Touristen verkaufen versuchen und von den Cyclos, den Velorikschas. Zum Einkaufen wir es einem leicht gemacht. Sucht man zum Beispiel Sandalen geht man einfach in die Schuhstrasse, da reiht sich ein Schuhgeschäft an das andere und man kann das ganze Sortiment durchsehen. So gibt es auch eine Kleiderstrasse, eine Schlösserstrasse, eine Hausratsstrasse, eine Apothekenstrasse….. und überall finden sich Cafés, Restaurants, Strassenküchen und Unterkünfte.
Wir waren zwei unter vielen Touristen in Hanoi. Entsprechend gut kamen wir mit Englisch zurecht. Auch war das Angebot an Restaurant variantenreich und natürlich waren die Preise hoch. Als Neuankömmling weiss man ja noch nicht, was so üblich ist. Es wir alles Mögliche verlangt, dass man sich stets ein wenig über’s Ohr gehauen vorkommt.
Die Sehenswürdigkeiten haben wir nicht explizit aufgesucht, ausser was wir auf unseren Streifzügen mehr zufällig gefunden haben. Wir wollten mehr den Puls der vietnamesischen Hauptstadt fühlen. Auch versuchten wir mit einigen Reisenden ins Gespräch zu kommen, um von ihnen Tips zur bevorzugten Strasse nach Norden zu bekommen. Ausser einem Motarradfahrer und einem Fahrradfahrer, die eine andere Richtung eingeschlagen hatten, trafen wir aber niemanden, der länger oder abseits der wenigen Topdestinationen unterwegs war. Auf unserer Karte sah der Norden sehr dünn besiedelt aus und Hinweise zu Unterkünften waren dürftig. Wir suchten also nochmals genauer im internet, so dass wir uns dann für eine Route entscheiden konnten und uns und gewappnet fühlten, um aufzubrechen. Wir freuten uns auch auf frischere Luft und das Treiben der Stadt hinter uns zu lassen.