In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es das Gold, das die frühen Siedler Neuseelands dem Cluthafluss folgend nach Zentralotago brachte. Noch viele alte Goldgräberstädten zeugen davon und man findet heute noch ein Boot das den Flussgrund durchsieben kann und so das eine oder andere Goldkörnchen findet.
Wir haben auch einen Schatz gefunden – es war herrlich sich in dieser Gegend zu bewegen und zudem alles auf kaum befahrener Strasse, dem Clutha Gold Veloweg oder dem Otago Eisenbahn Veloweg. Hier wurde es wieder trocken und weit aber mit vielen abgerundeten Hügeln, welche für das Schattenspiel von Sonne und Wolken eine perfekte Kulisse bieten und immer wieder der Fluss – das grosse, tiefe dunkelblaue Gewässer das kräftig, unbeirrt, geheimnisvoll seinen Weg nimmt. Viel «Schafweideland» und dem Wasser entlang Heimat von Apfel-/Aprikosen-/Pfirsich- und Pflaumenbäumen. Und die feinsten, süssesten Brombeeren die ich je gegessen habe wachsen hier im Wald.
Der Otago Eisenbahn Veloweg ist der erste der Velowege Neuseelands, der auf einem ehemaligen Zugtrasse angebracht wurde und sie sind stolz auf ihn. Entsprechend ist er ausgeschildert, unterhalten und wir fanden viele Velofahrer auf diesen Kilometern aber nur einzelne bepackt wie wir. Ein würdiger Abschluss für unsere Velostrecke in Neuseeland.
Wir hatten diese Tage dieselben Etappen wie ein australisches Paar und verbrachten einige fröhliche Stunden zusammen und lernten ein paar australische Redewendungen wie «dingo´s breakfast»: Dingos Frühstück, was heisst «ein Schluck Wasser trinken und in die Weite schauen» bedeutet. Die beiden mieteten ein Auto in Dunedin und luden uns auf eine Fahrt auf die Otago Halbinsel ein, an dessen Endzipfel eine gut behütete Brutstätte der grossen Albatrosse liegt. Wir blickten so über das Meer an diesem herrlich sonnigen Tag beobachteten einzelne Seelöwen, Boote und sahen in jeder Möwe einen potentiellen Albatross. Da plötzlich zog einer dieser grossen Seevögel (Flügelspannweite 3.3m) seine Runde über unseren Köpfen, einmal, zweimal bevor er hinaus auf´s Meer flog mit ruhigen Flügelschlägen, überlegen, majestätisch… Über dieses Federvieh konnte sich Michel sogar freuen.
Danke Nat und Ern!