Die Städte sind alle ähnlich aufgebaut. Oft schiessen in der Peripherie neue Hochhausquartiere aus dem Boden. In der Ortseinfahrt folgen die Strassen mit Garagen, Bedarf für Lastwägen, Autos und Motorräder. Dann mischen sich langsam Haushaltgeschäfter in die Reihen, es werden Fenster, Badezimmer, Kühlschränke und später auch Möbel angeboten. Weiter Richtung Zentrum tauchen erste Garküchen auf und die Allerweltsläden à la «do it yourself» mit Kleinkram für das Elektrische, Metallwaren, Seile etc., Kleidergeschäfte, Apotheken. Dann sind wir im Zentrum und es wechseln sich Restaurants, kleine Tante Emmi Lädelchen, wo auch Mobiltelephon SIM Karten verkauft werden und an den Strassenrändern Gemüse und Früchte Stände positioniert sind. Da findet sich meist auch eine Bäckerei und ein Supermarket. Und das Herzstück des Chinesischen Lebens der Markt wird gleich um die Ecke sein. In Städten folgt nun noch zusätzlich der digitale Kreis, mit gleich dutzenden von Anbietern und die modernen Hochglanzläden mit der neuesten Mode. Aus den offenen Türen dröhnt laut Musik. Wie all diese vielen vielen Geschäfte überleben können, ist uns ein Rätsel, da wir nur wenige Kunden sehen, während die Angestellten zu dritt oder zu sechst dastehen und Plaudern oder mit ihren Handys beschäftigt sind.
Das singende Abfallentsorgungsfahrzeug ist eifrig unterwegs fleissige Strassenwischerinnen sind im Dauereinsatz, so dass die Strassen recht sauber sind. Wir denken, dass es doch viel effizienter wäre, wenn die Chinesen nicht alles auf die Strasse werfen würden. So einfach ist es aber nicht. Hinter «dem Abfall auf den Boden werfen» spiegelt sich eine uralte Schichteneinteilung. Einer aus der oberen Klasse ist sich zu gut, sich um den Abfall zu kümmern und mit dem Liegenlassen, gibt er jemandem aus der Unterschicht Gelegenheit zur Arbeit.