Der Monsun bringt nun tägliche Regenschauer aber Petrus hatte bisher immer ein Auge auf uns gehabt. Wenn es aus Kübeln goss waren wir entweder gerade angekommen, gerade noch nicht weggefahren oder gerade irgendwo am uns Verpflegen. Zwischen den gewitterartigen heftigen Schauern, die zu jeder Tageszeit auftreten können, ist es jeweils trocken, oft sonnig.
In Lancang plätscherte es laut als wir erwachten. Es war nass und grau verhangen. Wir waren noch müde von den vorherigen grauslich lärmigen Nächten und beschlossen kurzum in diesem ruhigen Zimmer noch eine Nacht zu bleiben. Es wurde dann auch der Tag, an dem es nur einmal regnete. Wir schlenderten mittags über den grossen Markt, genossen die vielen Farben und das Treiben, probierten feine gebackene Köstlichkeiten und unbekannte Früchte. In der «Gewürzabteilung» fanden wir endlich Zimtstangen und nach einigem Diskutieren / Gestikulieren griff die Marktfrau zur Mühle und liess ein paar Rindenstücke zermalmen.
In einem kleinen Geschäft fragten wir nach Haferflocken, die es dort nicht gab. Als wir nach einem Supermarkt fragten und es klar wurde, dass wir der Wegbeschreibung unmöglich folgen konnten, wurde eine junge Frau mit uns auf den Weg geschickt. Bei wieder zunehmendem Regen ging sie vorsichtig in ihren hellrosa Lackschuhen mit hohem Absatz los über die Stufen und Trottoirs gerade aus, rechts… Es schüttete mittlerweile, als sie bei einem Geschäft kurzerhand 2 Schirme packte, zahlte und uns einen in die Hand drückte, während sie sich den zweiten aufspannte. Wir überquerten eine Strasse, gingen eine weitere rauf, nach rechts. Und da war ein Supermarkt. Unsere Begleiterin ging kurzerhand zum Kundendienst, wies eine Verkäuferin an, mit uns das gesuchte in den Regalen holen zu gehen, erklärte ihr, dass wir über das Telefon kommunizieren würden und verabschiedete sich lächelnd. «Xiexie» – danke!