Pascale & Michel's Veloreise

Weihnachten – Neujahr

277 Christmastree

Wir wussten ja, dass ein guter Monat nach unserer Abreise Weihnachten sein würde, aber die geschmückten Weihnachtsbäume vor den Geschäften überraschten uns dann doch. Weihnachten in T-Shirt und Shorts mit Glace und Sonnencreme…

Wir durften Weihnachten bei unseren Freunden auf der Farm unweit von Wanganui entfernt verbringen. Wie bei uns ist Weihnachten in Neuseeland eine Gelegenheit als Familie zusammen zu kommen. So trudelten im Laufe des 24.Dezembers eine Schwester mit Familie nach der anderen bei unseren Gastgebern ein. Ein Paar reiste im Camper an und für die anderen, die im Haus keinen Schlafplatz fanden wurden Zelte aufgestellt. Jeder brachte Essen und Trinken mit. Die Tage vergingen gemütlich, jeder nach seinem Plan sass man zusammen, plauderte, ruhte sich aus, ging spazieren, einige gingen mal ins Kino. Am Mittag und Abend wurde jeweils ein grosses Buffet mit all den verschiedenen Gerichten zusammengestellt vorgekochter Schinken, Schafsfleisch, Salate, Blumenkohl/Broccoli, Hörnliauflauf…. Immer gefolgt von einem himmlischen Dessertbuffet.
Himmlisch für hungrige müde Velofahrer! Am 25. Dezember wurde dann spontan noch ein Ast eines Nadelbaumes (Föhrenart) in die Wohnung gestellt und mit einer Lichterkette versehen. Darunter wurde ein Berg von Päckchen gelegt, welche am Mittag zu einem Apéro unter regem Plaudern ausgepackt wurde. Am Abend wurde auf einer Weide unter dem Sternenhimmel ein riesiges Feuer gezündet, das die Gesichter in warmem orangem Schein glühen liess. Dann färbten sogar noch etwas Feuerwerk den Himmel

… was macht denn eigentlich Weihnachten aus… Wir diskutierten mit unseren neuen Freunden darüber. In Neuseeland scheint es von Religion losgelöst hauptsächlich eine kommerzielle Angelegenheit zu sein. Das Christkind ist eigentlich gänzlich abwesend und dass es sich um ein christliches Fest zur Geburt Jesus handelt, scheint vielen nicht bewusst zu sein. Tradition oder Religion oder doch nur Wirtschaftsantrieb? Es fühlt sich ja auch nicht an wie Weihnachten. Weihnachten ohne Advent, ohne Sankt Nikolaus, ohne dunklen langen Nächten, ohne Kälte draussen und Wärme drinnen, ohne Guezli backen, ohne Geruch von Tannenästen, ohne Kerzenflackern und gemeinsamem Singen, ohne Krippen, ohne Christkind. Sind es die sommerlichen Temperaturen? Die verschwommenen Traditionen im «neuen Seeland»? Oder sind die meisten Neuseeländer wirklich Atheisten? Aber dieses kommerzielle Weihnachten wird ja durchgezogen…
Was ist es denn in Europa – Tradition, Religion, Weihnachtsverkauf?

Wie in Europa folgte eine Woche nach Weihnachten Sylvester, was sehr ähnlich gefeiert wird, mit Zusammenkommen bei jemandem Zuhause oder in einer Party sonst wo, Anstossen um Mitternacht. Nur dass wir euch dieses Mal 12 Stunden voraus waren.

Viel Freude und Kraft für eure Herausforderungen im 2016!