Nach der Einreise im Nordosten von Laos PDR (Laos Volksdemokratische Republik) befanden wir uns in der gebirgigen Provinz Phongsali. Gemäss Büchern sei es die ärmste Provinz, welche von verschiedenen ethnischen Minderheiten bevölkert werde. Soweit das Auge reichte, reihten sich dicht bewaldete Hügelketten aneinander. Von unseren komfortablen 1200müM sausten wir also erstmals abwärts in das grüne Labyrinth. Ruhiger war es auf den Strassen als in Vietnam, kaum mehr Gehupe, kaum Fahrzeuge. Heisser (ja noch heisser) war es auf dieser Seite der Grenze. Die Menschen kamen uns ärmer vor, aber wir empfanden alles ordentlicher, sauberer. Die Laoten scheinen dem, was sie haben Sorge zu tragen.
Augenfällig ist, dass viele Hilfsorganisationen in Laos tätig sind. In jedem Dorf fanden wir eine Tafel, auf der mal «Gesundheitsprojekt», «sauberes Wasser», «antiopium Initiative»…… zu lesen war. Zudem gibt es auffällig viele neue Häuser oder wie einem Dorf zumindest neue Dächer. Im Hof der ersten Unterkunft konnten wir abends beobachten, wie die Polizei ganze Ladungen glänzend neue Motorräder immatrikulierte und an junge Laoten übergab. Am anderen Morgen wurde wieder damit begonnen. In diesem Hof sahen wir auch die ersten weissen Pickups mit den Aufschriften «UN» oder Abkürzungen anderer Organisationen. Diese Pickups begegneten wir auf den Strassen häufig.
Das Leben in den Ortschaften wirkte auf uns etwas gemächlicher, friedlicher und die Menschen sind aktiv, freundlich und grüssen herzlich. Es war etwas einfacher geworden Mahlzeiten zu bestellen, da mehr Menschen ein wenig Englisch sprechen konnten. Auch waren die Preisverhandlungen einfacher, da nicht erst unrealistisch hohe Forderungen gestellt wurden. Kurz, wir fühlten uns wohl wie wir die ersten Tage auf und ab nach Muang Khoa radelten und dann dem Fluss Nam Phak bis nach Oudomxai folgten.